Neben den wirkenden Kräften und Momenten sind die Umweltbelastungen die wesentlichen Einflüsse, die die Lebensdauer von Produkten beeinflussen. Korrosion spielt hierbei eine Doppelrolle, weil sie einerseits die Lebensdauer direkt und andererseits das Erscheinungsbild wertmindernd beeinflusst.
Das Test Center der Achsmontage- und Logistikexperten von thyssenkrupp, Automotive Systems, hat sich auf dem Gebiet der Korrosionsanalyse noch einmal wesentlich verstärkt, indem es weitere Mitarbeitende zu Spezialisten ausgebildet hat und in weitere Ausstattung investiert hat. Damit können sowohl reine Korrosionsprüfungen in speziellen Prüfkammern nach verschiedenen Prüfnormen durchgeführt werden als auch die bekannten Schwingfestigkeitsprüfungen mit den Einflüssen von Korrosion überlagert werden.
Korrosion war schon immer eine erhebliche Herausforderung für die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit von Fahrzeugkomponenten. Besonders Fahrwerkskomponenten wie Federn, Dämpfer und Stabilisatoren sind neben den zum Teil hochdynamischen mechanischen Belastungen auch korrosiven Umwelteinflüssen ausgesetzt. Die korrosiven Medien, die diese Komponenten belasten, reichen von salzhaltigem Schnee und Matsch angereichert mit Streusalz bis hin zu salzhaltiger Luft in Küstennähe.
Korrosionstests sind deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil der Entwicklungsprozesse von Fahrzeugkomponenten im Pkw-, Schienen-, Fahrrad- oder Nutzfahrzeugbereich. Sie gewährleisten, dass sowohl beschichtete als auch unbeschichtete Teile ihre Funktion über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs hinweg erfüllen. Im Test Center von thyssenkrupp Automotive Systems werden Korrosionsversuche systematisch und unter Einhaltung der geltenden Normen (z. B. DIN EN ISO 9227) durchgeführt, um sicherzustellen, dass Fahrzeugkomponenten auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktionieren.
Dr.-Ing. Michael Oeter, stellvertretender Leiter im Test Center bei thyssenkrupp Automotive SystemsIn unserem Test Center, das 24/7 im Betrieb ist, stellen erfahrene Prüfingenieure jederzeit sicher, dass die Korrosionsprüfungen korrekt ablaufen. Dabei ist auch der ständige Austausch mit unseren Kunden entscheidend. Jedes neue Fahrzeugteil auf dem Markt und jede Kundenanforderung ist individuell. Wir müssen daher genau auf die Details achten, das gilt aber bei uns im Testing-Bereich.
Das Test Center von thyssenkrupp Automotive Systems verfügt über ein modernes Korrosionslabor mit großen Korrosionskammern (bis zu 2.000 Liter). In diesen können auch größere Komponenten und Systeme oder mehrere Teile gleichzeitig unter realitätsnahen Bedingungen getestet werden. „Neulich wurde ein komplettes Fahrrad in der Korrosionskammer geprüft.“
Die Korrosionsprüfungen im Labor beinhalten die Exposition der Komponenten gegenüber verschiedenen korrosiven Medien. Diese Tests simulieren reale Umweltbedingungen, denen die Fahrzeugteile im Einsatz ausgesetzt sind.
Michael Oeter erklärt: „Unser Test-Team kümmert sich um entwicklungsbegleitende Prüfungen und verfolgt dabei verschiedene Prüfungsansätze. Es werden sowohl der Einfluss von korrosiven Medien auf die unbelasteten oder vorgeschädigten Oberflächen als auch der Einfluss durch Korrosion verursachter Oberflächenschäden auf die Betriebsfestigkeit der Komponenten untersucht.“ Beide Möglichkeiten werden für Hersteller und ihre Zulieferer im Test Center angeboten und durchgeführt.
Neben standardisierten Korrosionstests werden im Test Center auch individuelle Prüfungen nach kundenspezifischen Anforderungen ausgeführt. Diese beinhalten die Kombination aus mechanischen Belastungen und korrosiven Einflüssen, um realitätsnahe Bedingungen zu schaffen. Michael Oeter: „Individuelle Korrosionsversuche sind besonders wichtig, um das Verhalten der Komponenten unter den tatsächlichen Einsatzbedingungen zu verstehen und zu optimieren. Alle Prüfaufbauten für die mechanische Belastung können im Test Center mit entsprechenden Umhausungen für die Prüfteile versehen werden, um korrosive Medien nach Kundenvorgabe zu vernebeln oder zu versprühen.“
Die genaue Nachbildung von realen Sprühbildern (Benetzungen) auf Fahrzeugbereichen kann dabei entscheidend sein für ein aussagekräftiges Versuchsergebnis. Im Bereich des Fahrwerks gibt es z.B. Bereiche, die stärker und weniger stark mit salzhaltigem Tauwasser benetzt werden. Der Korrosionsvorgang wird durch die Stärke der Benetzung und lokale Trocknungsvorgänge beeinflusst.
Dr.-Ing. Michael Oeter, stellvertretender Leiter im Test Center bei thyssenkrupp Automotive SystemsDeshalb sind realitätsgetreue Sprühbilder so wichtig für die Testergebnisse. Wir sind dabei auf die enge Abstimmung mit unseren Kund:innen und deren Erfahrungen angewiesen, aber auch die Expertise unserer Mitarbeitenden hat einen großen Beitrag.
Dabei spielt die Qualität der Prüfmethoden eine ebenso entscheidende Rolle, um den realen Bedingungen gerecht zu werden. Das Test Center von thyssenkrupp Automotive Systems ist nach DIN EN ISO/IEC 17025:2018 akkreditiert. Die flexible Akkreditierung bescheinigt nicht nur die Fähigkeit, Normprüfungen in höchster Qualität durchzuführen, sondern auch die Entwicklung und Anwendung individueller Prüfkonzepte nach strengen Vorgaben durchzuführen. Diese Flexibilität ist besonders wichtig, um den spezifischen Anforderungen der verschiedenen Kunden gerecht zu werden und sicherzustellen, dass die Tests den realen Bedingungen möglichst nahekommen.
Unsere Prüfingenieure verfügen über langjährige Erfahrung in der Durchführung und Auswertung von Korrosionsprüfungen. Ihre Kenntnisse sind entscheidend, um die oft komplexen Korrosionsbilder richtig zu interpretieren damit geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Komponenten ergriffen werden können.
Unser Angebot an unsere Kunden:
Expertise von der Werkstoffprüfung über Bauteilprüfung bis zum Systemtest
Schnelle Anfragebearbeitung und Angebotserstellung
Ein Projekt – ein Prüfingenieur als fester Ansprechpartner (mit Vertreter)
Wo immer möglich 24/7 Betrieb der Prüfstände
Der Kunde wird informiert, so dass er das Gefühl hat, er wäre vor Ort