Sep 26, 2024 11:29 AM
Aufsichtsrat der thyssenkrupp Automation Engineering beschließt schrittweises Herunterfahren der Powertrain-Aktivitäten in Bremen
Strukturelle Veränderungen im Automobilmarkt erfordern Maßnahmen im Powertrain-Geschäft am Standort Bremen
Fokus liegt künftig auf der Stärkung der Geschäftsbereiche und Aktivitäten rund um Montage- und Testanlagen für Antriebs- und Batteriekomponenten, auf dem Servicegeschäft sowie auf dem internationalen Produktportfolio
Der Aufsichtsrat der thyssenkrupp Automation Engineering hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, die Powertrain-Aktivitäten am Standort Bremen bis 2026 schrittweise herunterzufahren und sich stattdessen auf Geschäftsbereiche rund um Montage- und Testanlagen für Antriebs- und Batteriekomponenten sowie das Servicegeschäft und das internationale Produktportfolio zu fokussieren. Damit ist der tkAE-Aufsichtsrat der Empfehlung der Geschäftsführung von thyssenkrupp Automation Engineering gefolgt, die sich für eine Neuausrichtung des Standorts in Bremen ausgesprochen hat. Das Herunterfahren der Powertrain-Aktivitäten hat bis Anfang 2026 einen Abbau von 421 Arbeitsplätzen zur Folge, so dass nach vollständiger Umsetzung der Maßnahmen insgesamt noch 172 Vollzeitstellen in Deutschland verbleiben, davon 113 in Bremen. Mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen werden zeitnah Verhandlungen aufgenommen, um faire und sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeitenden zu erarbeiten. Zudem werden auch Möglichkeiten der Beschäftigung innerhalb des Konzerns geprüft. Die tiefgreifenden strukturellen Veränderungen im Automobilmarkt, insbesondere der Wandel hin zur Elektromobilität, haben erhebliche Auswirkungen auf das Powertrain-Geschäft. Trotz intensiver Anstrengungen war ein Turnaround in diesem Marktumfeld nicht möglich. Hinzu kommt ein verstärkter Kostendruck durch preisgünstige Anbieter aus China.
„Nach einer gründlichen Prüfung aller Alternativen, inklusive eines Konzeptes der Arbeitnehmervertreter, sehen wir das schrittweise Herunterfahren der Powertrain-Aktivitäten in Bremen als die einzig wirtschaftlich tragfähige Lösung an, die den schwierigen Rahmenbedingungen im Automobilmarkt vollumfänglich Rechnung trägt“, erklärte Andreas Ruks, CFO von thyssenkrupp Automotive Technology und Aufsichtsratsvorsitzender der Automation Engineering GmbH. „Nur so können wir die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Geschäftseinheit Automation Engineering als Ganzes langfristig sichern und zugleich den verbleibenden Mitarbeitenden in Bremen eine verlässliche Perspektive bieten.“
Im Gegensatz zum Neuanlagengeschäft hat sich das Powertrain-Servicegeschäft in den vergangenen Jahren dagegen positiv entwickelt. Die Nachfrage nach spezifischer Kompetenz und Erfahrung in diesem Bereich ist nach wie vor hoch. Im Rahmen der beschlossenen Neuausrichtung wird ein erweitertes „Service+“-Modell umgesetzt, das die Fortführung von Automation Engineering in Bremen – allerdings in deutlich reduziertem Umfang – sicherstellt. Zudem plant thyssenkrupp Automation Engineering, zukunftsfähige Geschäftsbereiche wie Hydrogen, Transportsysteme und Advanced Data Management (ADM) am Standort weiterzuentwickeln. Nach der Neuausrichtung umfasst die zukünftige Einheit Automation Engineering in Deutschland das erweiterte Servicegeschäft sowie die Montage- und Testanlagen für Batterie- und Antriebskomponenten.
Das schrittweise Herunterfahren der Powertrain-Aktivitäten wird bis Anfang 2026 abgeschlossen sein, wobei thyssenkrupp Automation Engineering sicherstellt, dass alle laufenden Kundenaufträge vertragsgemäß erfüllt werden.
Über thyssenkrupp Automotive Engineering Über thyssenkrupp Automation Engineering thyssenkrupp
Automation Engineering ist eine operative Geschäftseinheit des Automotive Segments der thyssenkrupp AG. Das Unternehmen bündelt alle Aktivitäten im Bereich der Antriebs- und Batteriemontage mit Fokus auf die Elektromobilität und ist für seine Kunden ein zuverlässiger Partner mit einem hohen Anspruch an Qualität und Innovation. Weltweit sind hier über 1.400 Mitarbeitende in zehn Ländern auf drei Kontinenten beschäftigt.