Apr 29, 2025 11:52 AM
Federn und Stabilisatoren: Geschäftsführung beschließt sukzessiven Rückbau des Produktionsstandorts Hagen
Produktionsstandort und Competence Center Hagen werden schrittweise zurückgefahren
Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter nehmen Gespräche über einen sozialverträglichen Abbau von rund 300 Arbeitsplätzen auf
Schwache Automobilkonjunktur, gestiegene Energiepreise und hohe Lohnkosten haben Wettbewerbsfähigkeit des Standorts stark beeinträchtigt
Mario Gropp, CEO Federn und Stabilisatoren: „Die Schließung des Produktionsstandortes Hagen ist die einzige verantwortungsvolle Lösung, um die Business Unit Federn und Stabilisatoren in einem schwierigen Umfeld nachhaltig zu stabilisieren.“
Volkmar Dinstuhl, CEO Automotive Technology: „Wir gehen mit der Standortschließung in Hagen einen weiteren notwendigen und wichtigen Schritt auf dem Transformationsweg unseres Automobilzuliefergeschäfts.“
Die Geschäftsführung der Business Unit Federn und Stabilisatoren hat heute beschlossen, den Produktionsstandort Hagen schrittweise zurückzufahren und das dortige Competence Center zu schließen. Infolgedessen werden rund 300 Arbeitsplätze in den nächsten zwei Jahren sozialverträglich abgebaut. Die Zentrale der Business Unit wird verkleinert, sodass 30 bis 40 Arbeitsplätze in Hagen erhalten bleiben.
Die Geschäftsführung wird nun gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung unverzüglich Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufnehmen, um die Rahmenbedingungen des Personalabbaus verbindlich zu regeln.
„Aufgrund der stark veränderten Rahmenbedingungen in der Automobilbranche und nach gründlicher Prüfung aller Alternativen ist die Schließung des Produktionsstandorts Hagen die einzige verantwortungsvolle Lösung. Im Dialog mit den Arbeitnehmervertretern werden wir uns darauf konzentrieren, den Stilllegungsprozess so fair und transparent wie möglich zu gestalten. Laufende Kundenaufträge werden wir wie vereinbart abarbeiten. Wir nehmen unsere Verantwortung ernst – so wie es bei thyssenkrupp üblich ist“, erklärte Mario Gropp, CEO Federn und Stabilisatoren.
Der Standort Hagen sah sich in den vergangenen Geschäftsjahren mit einer sehr herausfordernden Geschäftssituation konfrontiert. Aufgrund der anhaltend schwachen Automobilkonjunktur in Europa ist das Werk deutlich unterausgelastet. Zudem belasten die in Deutschland stark gestiegen Energiepreise, die strukturell hohen Lohnkosten und die Konkurrenz aus China die Wettbewerbsfähigkeit, weshalb die Auftragseingänge in den vergangenen Jahren deutlich rückläufig waren. Eine umfangreiche Prüfung der Geschäftsführung hat ergeben, dass eine Trendwende mit langfristiger Fortführungsperspektive auch mit einer drastischen Kostensenkung nicht absehbar gewesen wäre.
Parallel zur Schließung des Produktionsstandorts Hagen treibt thyssenkrupp Verkaufsverhandlungen für die Business Unit Federn und Stabilisatoren voran. Ziel ist, dass ein potenzieller neuer Eigentümer der Geschäftseinheit eine bessere Entwicklungsperspektive bietet.
Volkmar Dinstuhl, CEO Automotive Technology: „Wir gehen mit der Standortschließung in Hagen einen weiteren notwendigen und wichtigen Schritt auf dem Transformationsweg unseres Automobilzuliefergeschäfts. Damit tragen wir der herausfordernden Marktsituation Rechnung. Gleichzeitig arbeiten wir weiter daran, andere Bereiche wie unsere technologisch führenden Komponentengeschäfte voranzubringen.“
Der Geschäftsbereich Federn und Stabilisatoren gehört zum thyssenkrupp Segment Automotive Technology und beliefert namhafte Automobilhersteller mit hochwertigen und leistungsstarken Fahrwerkskomponenten. Nachdem das Geschäft seit dem Geschäftsjahr 2017/2018 deutliche Verluste verzeichnete, hatte thyssenkrupp eine umfangreiche Restrukturierung eingeleitet und das Geschäft vor drei Jahren zum Verkauf gestellt. Trotz erheblicher Anstrengungen, Umstrukturierungen und Investitionen ist es nicht gelungen, die Gruppe insgesamt nachhaltig zurück in die schwarzen Zahlen zu führen. Die Einheit beschäftigt weltweit aktuell rund 3.500 Mitarbeitende.