Mar 6, 2025 2:00 PM
thyssenkrupp Automotive Technology reagiert mit zusätzlichen Kostensenkungen auf anhaltend herausforderndes Marktumfeld
Nach rückläufigen Zahlen in den ersten Monaten des Geschäftsjahres beschließt der Segmentvorstand ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Reduzierung der Kosten
Maßnahmen sehen unter anderem niedrigere Investitionen sowie ein optimiertes Bestandsmanagement zur Reduzierung des gebundenen Kapitals vor
Automotive Technology verhängt vorübergehenden Einstellungsstopp und plant eine Kostenreduktion mit Schwerpunkt auf Personalkosten von über 150 Mio. Euro
CEO Volkmar Dinstuhl: „Die Aussichten für die globale Automobilindustrie bleiben schwach. Diesen Marktzwängen können auch wir uns nicht entziehen.“
thyssenkrupp Automotive Technology reagiert auf das anhaltend herausfordernde Marktumfeld in der globalen Automobilindustrie und verstärkt seine Anstrengungen zur Reduzierung der Kosten. Die vom Vorstand des Segments beschlossenen Maßnahmen umfassen unter anderem eine Anpassung der Investitionen (Capex) an niedrigere erwartete Absatzvolumina, ein optimiertes Bestandsmanagement zur Reduzierung des gebundenen Kapitals (Net Working Capital) sowie einen vorübergehenden Einstellungsstopp insbesondere für Positionen oberhalb einer bestimmten Gehaltsgrenze. Im Zuge des Programms sollen auch die Personalkosten in den indirekten Bereichen des Segments Automotive Technology an die niedrigeren Absatzvolumina angepasst werden. Ziel ist eine weltweite Senkung der Kosten um über 150 Mio. Euro, dies soll unter anderem durch einen Abbau von rechnerisch rund 1.800 Arbeitsplätzen erreicht werden.
Volkmar Dinstuhl, CEO Automotive Technology: „Die Aussichten für die globale Automobilindustrie bleiben schwach. Die Produktionsvolumina liegen konstant unter den historischen Tiefstständen. Die Diskussionen um neue Zölle erzeugen weitere Unsicherheit. In der Folge haben zahlreiche OEMs und Zulieferer in den vergangenen Monaten teils umfangreiche Restrukturierungen angekündigt. Den Marktzwängen können auch wir uns nicht entziehen, wenngleich wir weiterhin an die Zukunftsfähigkeit unserer technologisch führenden Komponentengeschäfte glauben und trotz aller Sparmaßnahmen mit Augenmaß in neue Technologien und zukünftiges Wachstum investieren werden.“
Deutlich rückläufige Geschäftsentwicklung
thyssenkrupp Automotive Technology hatte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 / 2025 (30. September) einen Rückgang beim Auftragseingang in Höhe von 12 Prozent und einen Umsatzrückgang in Höhe von 10 Prozent verzeichnet. Von der geringeren Kundennachfrage waren nahezu alle Geschäftsbereiche in Europa, Nordamerika und China betroffen. Das Bereinigte EBIT von Automotive Technology ging um 75 Prozent auf 12 Mio € zurück.
Das jetzt beschlossene Kostensenkungsprogramm ergänzt die bereits im Vorfeld eingeleiteten Maßnahmen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit von Automotive Technology unter anderem im Rahmen des konzernweiten Performanceprogramms APEX. So führt thyssenkrupp für die BU Federn & Stabilisatoren weiterhin Verkaufsverhandlungen mit potenziellen Investoren. Die Powertrain-Aktivitäten der BU Automation Engineering in Bremen sollen bis 2026 schrittweise heruntergefahren werden. Die BU Automotive Body Solutions wird strukturell neu ausgerichtet, um Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität zu steigern. Auch beim italienischen Tochterunternehmen Berco wurden nach sorgfältiger Prüfung gezielte Maßnahmen eingeleitet, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wiederherzustellen und die Präsenz des Traditionsunternehmens in Italien langfristig zu sichern.
Nach dem Beschluss des Segmentvorstands zur Intensivierung der Kostensenkungsmaßnahmen wird das Programm nun in den jeweiligen Geschäften des Segments detailliert ausgearbeitet. Auch die mit dem Programm einhergehende Anpassung der Beschäftigung in den indirekten Bereichen wird individuell in den Geschäften geplant, mit den zuständigen Mitbestimmungsgremien diskutiert und umgesetzt.
Kerstin Ney, Personalvorständin Automotive Technology: „Dieser Schritt ist unvermeidlich, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Geschäfte und damit die Beschäftigung in unseren Werken weltweit langfristig zu sichern. In den Gesprächen mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen werden wir nach Lösungen suchen, um die Auswirkungen des Abbaus auf die betroffenen Mitarbeitenden so gering wie möglich zu halten – ganz im Sinne der bei thyssenkrupp gelebten Praxis der unternehmerischen Verantwortung und des sozialen Miteinanders.“