Jul 31, 2023 10:00 AM
thyssenkrupp Dynamic Components feiert 10 Jahre Rotorwelle für Elektromotoren und setzt globale Expansionsstrategie fort
Produktion von Rotorwellen für E-Autos seit 10 Jahren
Transformation vom Hersteller für klassische Antriebskomponenten zum Anbieter für E-Mobilitätslösungen
Globale Expansion des Produktionsnetzwerks
Die thyssenkrupp Dynamic Components GmbH mit Hauptsitz in Ilsenburg produziert seit zehn Jahren Rotorwellen für elektrische Antriebe. Damit hat das Unternehmen die Transformation seines Geschäfts mit Antriebskomponenten zu einem Zeitpunkt eingeleitet, an dem die Ausgestaltung der Elektromobilität in der Automobilindustrie noch relativ ungewiss war. Die Rotorwellenfertigung ist bereits seit einigen Jahren an den Standorten Chemnitz und Ilsenburg etabliert. Nun wird die Fertigung aufgrund der erhöhten Kundennachfrage international um Standorte in China und Mexiko erweitert.
Aus dem klassischen Ventiltrieb für Verbrennungsmotoren kommend, hat thyssenkrupp vor einer Dekade begonnen, neue Produkte für den Elektroantrieb zu entwickeln und zu industrialisieren. Heute fertigen die Antriebsspezialisten Rotorwellen für namhafte Automobilhersteller und wachsen mit diesem Produkt schneller als der Markt.
Karsten Kroos, CEO von thyssenkrupp Automotive Technology: „Die Automobilindustrie befindet sich in einem fortlaufenden Veränderungsprozess. Um in diesem Umfeld die Marktführerschaft beizubehalten, war eine Anpassung unseres Geschäftsmodells erforderlich. Auch wenn die Elektrofahrzeugproduktion vor zehn Jahren sicherlich noch eine Nische war, wussten wir, dass Rotorwellen ideal zu unseren Kernkompetenzen passen. Durch die Aufnahme der Rotorwelle in unser Produktportfolio haben wir uns schrittweise unabhängig vom klassischen Verbrennungsmotor gemacht und gehen diesen Weg konstant weiter. In fünf Jahren wollen wir mit E-Antriebskomponenten bei einem Umsatzanteil von rund 30 Prozent liegen.“
Die Rotorwelle, welche vor zehn Jahren überwiegend als massives Bauteil gestaltet war, leitet die kinetische Energie, die durch das wechselnde elektromagnetische Feld zwischen Rotor und Stator entsteht, ins Getriebe weiter und kann somit als Herzstück von Elektromotoren beschrieben werden. In Rotorwellen werden Drehmomente übertragen, die um ein Vielfaches höher sind als bei konventionellen PKW-Nockenwellen. Die Nockenwelle hat im Durchschnitt etwa 3.500 Umdrehungen 1/min – Rotorwellen haben eine Drehzahl von 20.000 1/min.
Die Rotorwelle von thyssenkrupp zeichnet sich durch ihre mehrteilige Bauform aus. Hierbei profitiert das Unternehmen von seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung gebauter Nockenwellen. Ein zentraler Vorteil der mehrteiligen Bauweise ist, dass die Welle hohl ausgeführt ist. Dabei kann bei besonders leistungsfähigen Elektromotoren der Hohlraum für zusätzliche Funktionen genutzt werden, beispielsweise zur Kühlung. Durch den konvektiven Wärmeübergang in die Rotorwelle kann eine Kühlwirkung am Rotor erzielt werden, welche die Performance des Elektroantriebs steigert.
Die erste Rotorwelle produzierte thyssenkrupp Dynamic Components 2013 für den VW e-UP in Serie. Zunächst beschränkten sich die weltweiten Vertriebsaktivitäten auf den europäischen Markt. Seit Mai dieses Jahres werden erste Rotorwellen für Volvo in Changzhou (China) produziert. Im laufenden Geschäftsjahr ist eine Produktion von nahezu 1,5 Millionen Rotorwellen weltweit geplant. Der Antriebskomponentenspezialist wächst im Bereich der Rotorwellen rasant und beliefert signifikante Fahrzeugplattformen mit seinen Produkten.
Im Forschungs- und Entwicklungsbereich führt thyssenkrupp Dynamic Components die Transformation in Richtung E-Mobilität weiter fort: Eine zusätzliche Produktlinie im Bereich Thermomanagement für elektrifizierte Fahrzeuge ist in Arbeit. Im Geschäft des Hybrid- und konventionellen Verbrennungsmotors ergibt sich zudem weiteres profitables Wachstum aus dem Effizienzpotenzial der angewandten Technologien, die modernste Verbrennungsmotoren noch leistungsfähiger und emissionsärmer machen. Die Geschäftseinheit zeichnet sich durch eine hohe Fertigungs- und Automatisierungskompetenz aus. Die neuen Produkte werden auf Grundlage ähnlicher Fertigungsprozesse hergestellt wie die Komponenten für den Verbrennungsmotor. Synergieeffekte erzielt thyssenkrupp hier dadurch, dass teilweise innerhalb eines Werkes schon heute der gleiche Maschinen- und Anlagenpark für die Herstellung von Fertigungslinien für verschiedene Antriebsformen genutzt wird.
Über thyssenkrupp Automotive Technology
Der Geschäftssegment Automotive Technology ist einer der führenden Zulieferer und Engineering-Partner der internationalen Automobilindustrie. Das Produkt- und Serviceangebot umfasst Hightech-Komponenten und Systeme sowie Automatisierungslösungen für den Fahrzeugbau. Die Produktpalette beinhaltet Fahrwerkstechnologien wie Lenkungs- und Dämpfersysteme und die Montage von Achssystemen sowie Motorenkomponenten für konventionelle und alternative Antriebe. Zudem entwickeln thyssenkrupp Automotive Technology Montageanlagen für den Karosseriebau und produziert Karosserieleichtbauteile in Serie. Der Umsatz des Geschäftssegments lag im Geschäftsjahr 2021/22 bei 4,8 Mrd. Euro.