Nov 9, 2016 3:27 PM
Aktion „Chef für einen Tag“ bei thyssenkrupp
- 18 jähriger Schüler aus Bottrop schlüpft für einen Tag in die Rolle des Personalvorstandes der Komponentensparte von thyssenkrupp
Für Angelo Kleinert, Schüler im Berufskolleg Bottrop, ist es ein besonderer Tag. Kurz nach sechs Uhr morgens wird er von zu Hause abgeholt und ist auf dem Weg ins thyssenkrupp Quartier in Essen. Dort trifft er Kerstin Ney, Personalvorstand der Komponentensparte von thyssenkrupp. Während der Aktion „Chef für einen Tag“ schlüpft Kleinert heute in die Rolle der Personalchefin. Er begleitet Kerstin Ney durch ihren Arbeitstag und erlebt dabei hautnah, wie Führungsarbeit im Personalbereich eines Großkonzerns funktioniert. Im September dieses Jahres hatte sich der 18-Jährige in einem mehrstufigen Auswahlverfahren gegen Schüler aus ganz Deutschland durchgesetzt und dabei seine Fähigkeiten zum „Juniorchef“ unter Beweis gestellt.
„Ich freue mich riesig auf den heutigen Tag. Dem Vorstand eines DAX-Konzerns einen Tag lang über die Schulter schauen zu dürfen, ist schon etwas Besonderes. Natürlich erhoffe ich mir auch Eindrücke und Tipps für meinen beruflichen Einstieg zu bekommen“, schildert Kleinert seine Erwartungen. thyssenkrupp nimmt in diesem Jahr zum zweiten Mal an dem von Focus-Money durchgeführten Projekt teil. Durch die Aktion sollen Schüler neue Impulse bei der Berufsfindung und Persönlichkeitsentwicklung bekommen. Zudem sollen sie durch den Perspektivwechsel als „Chef für einen Tag“ unternehmerisches Handeln als zukünftige Aufgabe für sich selbst entdecken.
Kerstin Ney, Personalvorstand der Komponentensparte von thyssenkrupp: „Die Aktion bietet Vorteile für beide Seiten: Den Schülern gibt sie eine erste Orientierung im Berufsleben und die Chance, Einblicke in Führungsaufgaben zu bekommen. Als Unternehmen bekommen wir wertvolle Einblicke in die Denkweise von zukünftigen Arbeitnehmern. Im Austausch mit ihnen erfahren wir, was ihnen wichtig ist, welche Ziele und Erwartungen sie haben und wie wir uns als Unternehmen darauf einstellen können.“
Mehrere Stunden schaut der Schüler der Managerin über die Schulter. Er erlebt einen authentischen Arbeitstag eines Vorstands. Nach einem Termin im thyssenkrupp Quartier geht es weiter in einen Produktionsstandort von thyssenkrupp nach Mandern in Rheinland-Pfalz. Dort arbeiten rund 1.600 Mitarbeiter und stellen Stoßdämpfer für die Automobilindustrie her. Vor Ort nehmen die beiden „Chefs“ an einer Konferenz zum Thema Arbeitssicherheit teil. Während eines Werkrundgangs bekommt der Schüler Einblicke in die praktische Umsetzung der konkreten Arbeitssicherheitsmaßnahmen.
„Personalarbeit auf Vorstandebene kann man nicht allein vom Schreibtisch aus machen. Die Präsenz vor Ort bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist enorm wichtig und schafft Vertrauen. Das bedeutet oft einen großen Reiseaufwand, da wir weltweit an über 80 Standorten Komponenten für Automobilindustrie und Maschinenbau herstellen“, erläutert Ney die Herausforderungen des Alltags. Dass Reisezeit im Leben eines Vorstandes auch Arbeitszeit ist, erfährt Angelo Kleinert auf der Rückreise nach Essen, während der er an verschiedenen Telefonkonferenzen mit Kollegen aus aller Welt teilnimmt.
„Was mich am meisten beeindruckt hat, ist die Vielzahl an Themen, in die man sich als Vorstand in sehr kurzer Zeit reindenken muss. Und die Entscheidungen, die man als Manager trifft, betreffen die Mitarbeiter direkt. Das ist mir beim Thema Arbeitssicherheit klar geworden. Die Verantwortung, die ein Vorstand hat, ist schon enorm und es war spannend das mitzuerleben“, resümiert Kleinert die Eindrücke des Tages.
Der Wettbewerb „Chef für 1 Tag“ wird in diesem Jahr zum zwölften ausgerichtet. Deutschlandweit haben sich bisher über 2.000 Schülerinnen und Schüler und deren Lehrer mit Top-Führungskräften von Großkonzernen, Stiftungen und Verbänden an der Aktion beteiligt. Seit 2004 haben auf diese Weise 110 junge Talente unternehmerisches Handeln aus der Perspektive von Managern kennen gelernt.
thyssenkrupp Business Area Components Technology
thyssenkrupp produziert mit rund 29.000 Mitarbeitern weltweit Hightech-Komponenten für die Automobilindustrie und den Maschinenbau. Im Automobilsektor reicht die Produktpalette von gebauten Nockenwellen und Zylinderkopfmodulen mit integrierten Nockenwellen über Kurbelwellen, Lenkungs- und Dämpfersystemen bis hin zu Federn und Stabilisatoren sowie der Montage von Achsmodulen. Im Industriebereich liefert thyssenkrupp Komponenten für Baumaschinen, Windkraftanlagen und zahlreiche Anwendungen des allgemeinen Maschinenbaus. Die Business Area Components Technology erreichte im Geschäftsjahr 2014/2015 einen Umsatz in Höhe von 6,8 Milliarden Euro.