Jun 4, 2019 11:00 AM
Neuer Produktionsrekord im Lenkungswerk von thyssenkrupp in Mülheim
- 20 Millionen Lenksysteme im 20sten Jahr des Bestehens
- Führender Hersteller von elektrischen Lenksystemen in Deutschland
- Automatisierung und Digitalisierung erhöhen Wettbewerbsfähigkeit
Das Lenkungswerk von thyssenkrupp in Mülheim hat heute einen neuen Produktionsrekord aufgestellt. Um 13 Uhr lief das zwanzig Millionste Lenkgetriebe vom Band. Das entspricht umgerechnet der Anzahl aller in Deutschland in den vergangenen sechs Jahren neu zugelassenen Pkw. Der Produktionsrekord fällt in das zwanzigste Jahr des Bestehens des Lenkungswerks. 1999 wurde das Werk in Mülheim vom Automobilhersteller Daimler gegründet. thyssenkrupp hat den Fertigungsstandort im Jahr 2003 mit dem gesamten Lenkungsgeschäft von Daimler übernommen.
Ralf Ebber, Sprecher der Geschäftsführung des Lenkungswerks von thyssenkrupp in Mülheim: „In den vergangenen Jahren haben wir unser Produkt und unsere Kundenbasis stetig weiterentwickelt. Gestartet sind wir als Hersteller von rein mechanischen bzw. hydraulischen Lenksystemen. Heute produzieren wir für unsere Kunden ganz überwiegend elektrische Lenkungen. Diese Systeme sind eine wesentliche Voraussetzung für moderne Assistenzfunktionen, wie Einparkhilfe, Abstandswarner oder Spurhalte- und -wechselassistenten.“
Derzeit werden am Standort Mülheim im Jahr rund eine Million Lenksysteme für Kunden wie Daimler, BMW, Volkswagen, Hyundai und Toyota hergestellt. Im letzten Jahr ist der chinesische Elektrofahrzeughersteller NIO als Neukunde dazugekommen.
„Als Automobilzulieferstandort in Deutschland stehen wir im harten internationalen Wettbewerb. Bestehen kann man darin nur, wenn man seine Produktivität immer weiter steigert und neue digitale Prozesse in die Produktion integriert. Daran haben wir hier am Standort Mülheim in den letzten Jahren intensiv gearbeitet“, so Ebber weiter.
Wurde die Produktionsmarke von zehn Millionen Lenksystemen nach dreizehn Jahren erreicht, wurden die nächsten zehn Millionen Lenkgetriebe in nur sieben Jahren gefertigt. Diese Steigerung wurde durch eine Erhöhung des Automatisierungsgrades erzielt. Heute dauert die Fertigung eines Lenkgetriebes bestehend aus rund 75 Hard- und Softwarekomponenten gerade einmal zwanzig Minuten.
Zudem setzt der Standort auf den Einsatz neuer innovativer Produktionsmethoden und digitaler Prozesse. So wird dort die neuste Generation von kollaborativen Robotern eingesetzt. Diese Roboter arbeiten ohne Schutzeinrichtung Schulter an Schulter mit ihren menschlichen Kollegen zusammen und führen hochpräzise und taktile Arbeitsschritte aus. Zudem werden sogenannte Smart-Glasses genutzt, um sich zum Beispiel mit Kollegen in anderen Lenkungswerken zu vernetzen und virtuell Wartungs- bzw. Instandhaltungsarbeiten auf der ganzen Welt zu unterstützen. Das Werk in Mülheim übernimmt dabei für andere Lenkungswerke von thyssenkrupp die Leitfunktion beispielsweise beim Anlauf neuer Produktionsanlagen. Darüber hinaus setzt das Werk auch 3D-Drucker ein, um Betriebsmittel und Ersatzteile in Eigenproduktion schneller herstellen zu können.
Thomas Lau, Geschäftsführer Technik am Standort Mülheim: „In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich unser Standort zu einem Vorreiter im Lenkungsgeschäft etablieren können. Das liegt zum einen an unserer hohen technologischen Kompetenz im Montageprozess und im Endprodukt – vor allem aber an der besonderen Leistungskultur und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter, die sich immer wieder mit neuen Ideen einbringen.“
Im Lenkungswerk in Mülheim sind derzeit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Es gehört zum weltweit aufgestellten Lenkungsgeschäft von thyssenkrupp mit über 8.500 Mitarbeitern in siebzehn Werken in Europa, Nordamerika und Asien.
thyssenkrupp Business Area Components Technology
thyssenkrupp produziert mit über 34.000 Mitarbeitern weltweit Hightech-Komponenten für die Automobilindustrie und den Maschinenbau. Im Automobilsektor reicht die Produktpalette von gebauten Nockenwellen und Zylinderkopfmodulen mit integrierten Nockenwellen über Kurbelwellen, Lenkungs- und Dämpfersystemen bis hin zu Federn und Stabilisatoren sowie der Montage von Achsmodulen. Im Industriebereich liefert thyssenkrupp Komponenten für Baumaschinen, Windkraftanlagen und zahlreiche Anwendungen des allgemeinen Maschinenbaus. Die Business Area Components Technology erreichte im Geschäftsjahr 2018/2019 einen Umsatz in Höhe von rund 7,9 Milliarden Euro.