Feb 23, 2016 10:40 AM
thyssenkrupp investiert in Autokomponentengeschäft in Osteuropa
Der Technologiekonzern thyssenkrupp wird ein weiteres automobiles Zulieferwerk in Ungarn errichten. Rund 100 Millionen Euro investiert das Unternehmen in einen neuen Produktionsstandort für Motorkomponenten und Lenksysteme. Im Frühjahr 2016 soll mit dem Bau des Werks im 70 Kilometer östlich von Budapest gelegenen Jászfényszaru begonnen werden. Ab 2018 ist dort die Serienproduktion von elektronisch unterstützten Lenksystemen und Zylinderkopfhauben mit integrierten Nockenwellen geplant. Mit dieser Investition schafft thyssenkrupp in den kommenden Jahren am Standort rund 500 neue Arbeitsplätze. Der Ausbau der Produktionskapazitäten in Ungarn ist erforderlich, da die Komponentensparte von thyssenkrupp in den letzten Monaten große Aufträge internationaler Automobilhersteller gewonnen hat. Damit setzt thyssenkrupp seine profitable Wachstums- und Regionalisierungsstrategie im Komponentengeschäft weiter fort.
Dr. Karsten Kroos, CEO der Business Area Components Technology bei thyssenkrupp: „Mit dieser Investition setzen wir den Kurs der Standardisierung und Kostenoptimierung im automobilen Zulieferergeschäft weiter fort. Zum ersten Mal in Europa lokalisieren wir die Produktion zweier unterschiedlicher Technologien an einem Standort. Das hilft uns immens, wettbewerbsfähige Kostenstrukturen anbieten zu können. In China haben wir mit dieser Bündelungsstrategie bereits gute Erfahrungen gemacht und werden diesen Ansatz auch in weitere Wachstumsmärke übertragen.“
In Shanghai betreibt thyssenkrupp seit 2014 bereits ein Werk für Fahrwerkskomponenten, in dem sowohl Lenkungen als auch Dämpfersysteme hergestellt werden. Die Vorteile der Bündelung liegen vor allem in der zentralen Projektplanung, in der gemeinsamen Nutzung der Werksinfrastruktur, einer schnelleren Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen im Produktionsalltag sowie einem geringeren Verwaltungsaufwand.
Allein im Geschäft mit elektronisch unterstützten Lenksystemen hat das Unternehmen in den letzten Monaten Aufträge aus der Automobilindustrie mit einem Gesamtumsatz von rund sieben Milliarden Euro bekommen. Ebenso verzeichnet thyssenkrupp eine weiterhin hohe Nachfrage nach Zylinderkopfhaubenmodulen mit integrierten, gebauten Nockenwellen. Die spezielle Bauweise dieses Moduls ermöglicht den Kunden Gewichtseinsparungen von bis zu 30 Prozent, einen geringeren Kraftstoffverbrauch und weniger Schadstoffemissionen.
„Für die Umsetzung unserer Wachstumspläne bietet Ungarn gute Voraussetzungen. Die zentrale geografische Lage, eine gute Infrastruktur und hervorragend ausgebildete Fachkräfte sind die wesentlichen Gründe dafür, unsere Geschäftsaktivitäten in Ungarn zu erweitern“, so Kroos weiter.
thyssenkrupp betreibt in Budapest bereits ein Software-Entwicklungszentrum für Lenkungstechnologie. Rund 400 Softwareingenieure entwickeln dort für die internationale Automobilindustrie Softwarelösungen für elektro-mechanische Lenksysteme. Darüber hinaus hat thyssenkrupp in 2013 für den Kunden Audi ein neues Montagewerk für Vorder- und Hinterachsen im ungarischen Györ eröffnet.
thyssenkrupp in der Automobilindustrie
thyssenkrupp ist weltweit einer der führenden Werkstoff- und Komponentenzulieferer für die Automobilindustrie. In neun von zehn Pkw der Premiumklasse sind Komponenten des Unternehmens verbaut. In jedem dritten Lkw befinden sich Antriebskomponenten von thyssenkrupp. Der Umsatz, den thyssenkrupp im Geschäftsjahr 2014/2015 im Automobilsektor erzielt hat, liegt bei rund 9,8 Milliarden Euro. Zu den Kunden zählen nahezu alle großen Automobilhersteller.
thyssenkrupp Business Area Components Technology
thyssenkrupp produziert mit rund 30.000 Mitarbeitern weltweit Hightech-Komponenten für die Automobilindustrie und den Maschinenbau. Im Automobilsektor reicht die Produktpalette von gebauten Nockenwellen und Zylinderkopfmodulen mit integrierten Nockenwellen über Kurbelwellen, Lenkungs- und Dämpfersystemen bis hin zu Federn und Stabilisatoren sowie der Montage von Achsmodulen. Im Industriebereich liefert ThyssenKrupp Komponenten für Baumaschinen, Windkraftanlagen und zahlreiche Anwendungen des allgemeinen Maschinenbaus. Die Business Area Components Technology erreichte im Geschäftsjahr 2014/2015 einen Umsatz in Höhe von 6,8 Milliarden Euro.