Reduced To The Max: High-Tech-Motorsport-Stoßdämpfer von thyssenkrupp Bilstein

Mercedes AMG GT2 mit Bilsteindämpfern auf der Nordschleife
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Reduced To The Max: BILSTEIN EVO RT-3-Wege-Rennsport-Stoßdämpfer

Doch dank der modularen System-Architektur, mit der die Motorsport-Abteilung von thyssenkrupp Bilstein ihre Produkte konzipiert, war dies möglich. Während der 5-Wege-Stoßdämpfer in der Zugstufe und in der Druckstufe sowohl im Low-Speed- als auch im High-Speed-Bereich (Kolbenstangengeschwindigkeiten von 0 bis ca. 125 mm/s und über 125 mm/s) einstellbar ist und zusätzlich über ein Blow-Off-Ventil verfügt, war nun Downsizing angesagt. So reduzierten die Ingenieur:innen die fünf Wege beim Stoßdämpfer-System für den Mercedes-AMG GT2 auf drei. Der neu entwickelte BILSTEIN EVO RT-3-Wege-Rennsport-Stoßdämpfer ist in der Zugstufe im Low-Speed-Bereich sowie in der Druckstufe im Low-Speed-Bereich und im High-Speed-Bereich verstellbar. Auf diese Weise können Rennteams ihre individuellen, perfekt auf die jeweilige Rennstrecke abgestimmten Dämpfer-Setups entwickeln.

State-of-the-art-Technologie für den Mercedes-AMG GT2

Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, ist Timo Drüge überzeugt: „Es dürfte mit ausschlaggebend gewesen sein, dass wir eine ursprünglich für die GT3-Klasse konzipierte High-End-Technologie für den Einsatz gemäß GT2-Reglement adaptieren konnten. Denn eines ist ganz klar: Dabei handelt es sich um ein hochpotentes Dämpfersystem, dessen Technologie einzigartig im GT2-Bereich ist“. Sowohl Zug- als auch Druckstufe lassen sich im BILSTEIN EVO RT-3-Wege-Stoßdämpfer in einem Spektrum von zehn präzisen Klicks einstellen. „Die per Hand einstellbaren Versteller haben eine sehr gute Haptik von Klick zu Klick – auch das unterscheidet uns vom Wettbewerb“, so der Bilstein Ingenieur.

Entwicklung auf top-modernem Prüfstand am Nürburgring

Eine besondere Herausforderung ergab sich bei der Entwicklung aus dem Faktor Zeit. „Im Motorsport sind Entwicklungsprojekte häufig zeitlich sehr eng bemessen. Das war bei diesem Projekt nicht anders“, verrät Timo Drüge. Hier konnte thyssenkrupp Bilstein ein weiteres As ausspielen. „Unsere Stoßdämpfer-Prototypen wurden von Mercedes-AMG auf verschiedenen Rennstrecken rund um den Globus getestet. Aufgrund der knappen Zeitrahmen für die Entwicklungsphasen haben wir das Fahrzeug und unsere Stoßdämpfer mit unserem 7-Post-Prüfstand am Nürburgring parallel weiterentwickelt.“ Dabei handelt es sich um einen top-modernen Vertikalprüfstand mit sieben Hydraulikstempeln, der das Fahrverhalten von Straßen- und Rennfahrzeugen auf verschiedensten Streckenprofilen simuliert und mit dem die Feder-Dämpferauslegung optimiert werden kann. Dabei erwies sich einmal mehr die Expertise der Bilstein Ingenieur:innen und die Möglichkeit, Chassis schon in einem sehr frühen Entwicklungsstadium auf dem Prüfstand testen zu können, als wesentliche Erfolgsfaktoren. „So konnten wir dem Kunden maßgeblich dabei helfen, seine Aufwände in Sachen Testing zu reduzieren“, berichtet Timo Drüge. „Auf diese Weise können teure Rennstreckentage eingespart werden, weil wir mit dem Prüfstand viel effizienter und punktueller entwickeln können.“

So etwa auf dem Nürburgring, speziell auf der rund 25 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Strecke und Nordschleife. „Häufig gibt es bestimmte Punkte auf der Rennstrecke, für die man das Verhalten des Fahrzeugs analysieren und entsprechend optimieren möchte. Zum Beispiel eine Sprungkuppe oder ein bestimmter Curb. Auf dem Nürburgring muss der Pilot immer wieder acht Minuten Runden fahren, um zu diesem Punkt zu kommen. Das treibt die Kosten natürlich nach oben. Mit unserem Prüfstand können wir die gleiche Stelle simulieren und wenn es sein muss, mehrere hundert Male wiederholen – und das unter exakt gleichen Bedingungen, unabhängig von Wind oder Regen. Das ist schon ein sehr, sehr großer Vorteil von uns – und ein wichtiger Faktor, um als Entwicklungspartner das Optimum herauszuholen.“

Mercedes AMG GT2 mit Bilsteindämpfern auf der Nordschleife
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Moment der Wahrheit

Doch bis es endlich soweit war, musste ein letzter Test die Entscheidung bringen: Der entscheidende Freigabetest für die Homologation auf der renommierten Rennstrecke von Paul Ricard in Frankreich. Der Augenblick, in dem alles auf dem Spiel stand. Doch die BILSTEIN EVO RT-3-Wege-Rennsport-Stoßdämpfer meisterten den abschließenden Test mit Bravour. „Das war die Entscheidung, dass wir die Serie gewonnen hatten“, freut sich Timo Drüge. „Dabei wussten wir bis kurz vor dem Start-of-Production nicht, ob wir den Zuschlag erhalten. Als die Freigabe dann erteilt wurde, kam auch schon die Bestellung von Mercedes-AMG. Und dann musste erneut alles Hand in Hand laufen, um das ambitionierte Timing zu halten“, so der Sales Engineer. Doch auch hier konnte thyssenkrupp Bilstein überzeugen - der engen Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und -kollegen aus dem Erstausrüstungsbereich („Original Equipment“ OE) sei Dank.